Computer - Computerschrott - Mobilfunkgeräte
Wahre Fundgruben mit riesigen Mengen an Edelmetallen wie Gold, Silber, Platin und Palladium sollen Computer und alte Mobilfunkgeräte (kurz Handy) sein. Wenn man im Internet liest sollten in den Teile Kiloweise wertvolle Edelmetalle verbaut sein, auch von seltenen Erden ist hier die Rede und das in riesigen Mengen.
Doch was hat es wirklich auf sich mit den Berichten?
Wenn man bei unterschiedlichen Auktionsbörsen die Preisvorstellungen und in der Tat bezahlte Auktionen an vergoldeten Schmelzteilen aus Computerschrott, Schmelzperlen und anderen hochgoldhaltigen Bauteilen beobachtet, dann ist klar, wer hier Gewinn macht.
In der Tat in Computerbauteilen und auch in Mobilfunkgeräten sind Edelmetalle (vor allem Gold, Silber und Palladium) verbaut, doch nicht im Kilo und auch nicht im Grammbereich, sondern im Milligrammbereich. Ältere Computer, RAMs und CPUs haben eine dickere Vergoldung als neuere Teile.
Doch wie heißt es so schön - nicht alles was glänzt ist Gold. Denn auch bei der Herstellung von Computerbauteilen wurde schon immer mit einem enormen Preisdruck gearbeitet. Die goldenen Teile sind nicht aus Gold, sondern nur in µm-Schichten (1 µm bzw. 1 mü entspricht einer Stärke von 1/1000 mm - 1 cm hat eine Stärke von 10.000 µm) mit Feingold vergoldet. Stimmt, es ist Feingold und keine Goldlegierung, aber es sind winzige Mengen.
Auch die sog. Bonddrähte in den CPUs sind vergoldete Drähte und nicht pures Gold. Heutzutage werden noch viel weniger Edelmetalle verbaut als noch in den 80-er Jahren bzw. in der Entwicklungszeit der ersten Computer und Handies.
Wie viel Gold und Silber ist nun wirklich in einem Computer verbaut?
Hierzu gibt es keine pauschale Aussage. Das Recycling eines Computers ist wirtschaftlich nicht rentabel. Doch das Recycling von 10.000 Computer ist sehr interessant. Problematisch ist die Tatsache, dass für eine einzelne Person es ziemlich schwer sein wird, Mengen von 10.000 oder mehr Computer zu beschaffen.
Computer-Recycling ist ein industrieller Prozess. Erst werden die Computerummantelungen entfernt, danach die einzelnen Kunststoffteile damit man an die wertvolleren Bauteile wie Platinen, Arbeitsspeicher (RAM, EProm, DIMM etc.), die CPUs und an z. B. Grafikkarten kommen kann.
In einer Tonne (1.000 Kilo) RAM mit Goldkante (Mischung als älteren und neueren RAM-Steinen) sind Mengen von Gold in einer Bandbreite zwischen 400 und 600 Gramm, ca. 1.500 bis 2.500 Gramm Silber und zwischen 80 und 120 Gramm Palladium enthalten.
In einer Tonne Computerplatinen (Mischung als älteren und neueren Platinen) sind ca. 100 bis 150 Gramm Gold, ca. 500 bis 1.000 Gramm und zwischen 30 und 60 Gramm Palladium verbaut. Nicht zu unterschätzen ist eine Menge von ca. 200 bis 300 Kilo Kupfer.
Um in kleineren Mengen zu rechnen. In einem Kilo RAM-Goldkante sind ca. 0,4 bis 0,6 Gramm Gold enthalten. In einem Kilo Platinen sind ca. 0,1 Gramm Gold verbaut. Bei Mobilfunkgeräten sind die enthaltenen Edelmetallmengen ungefähr in einer Bandbreite wie bei RAM-Goldkante.
Wer nun glaubt, in 100 Gramm vergoldeter Kupferteile aus dem Computerinneren sind drei, vier oder fünf Gramm Gold enthalten, der wird spätestens wen das Material bei einer Scheideanstalt landet das wahre Wunder erfahren.
Auch um den Pentium-Pro Prozessor regen sich wahre Mythen und Märchen. Der Penium Pro ist in der Tat einer der wertvollsten CPUs, doch auch hier wurde je nach Bauart extreme Unterschiede in den Goldmengen verbaut. Es wurden Bandbreiten von 0,3 bis ca 1 Gramm Gold verbaut. Hier stellt sich die Frage, wie es sein kann, dass in Auktionsplattformen Stückpreise von mehr als 50 Euro bezahlt werden.
Tja, die Fantasie der Mengen läßt wahre Wunder entstehen.
Wir arbeiten, forschen und testen gerade eine "eigene" Möglichkeit aus Computerschrott über verschiedene Schritte an die enthaltenen Edelmetalle zu gelangen.
Problematisch ist zusätzlich dass in Euro bzw. in der Welt nur eine Hand voll Unternehmen gibt, die sich auf das Recycling vom Computerschrott spezialisiert haben. Diese Unternehmen werden nie die Geheimnisse um das lukrative Geschäft des Computerschrott-Recycling preis geben.
Hoffentlich kommen wir mit unseren Schritten schnell an das Ziel.